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AutorenbildSabine Ultsch

Was können wir heute - für ein bezahlbares Gesundheitswesen von morgen – tun?

Es ist ein altbekanntes Thema: Die Kosten im Gesundheitswesen steigen von Jahr zu Jahr. Während vor 50 Jahren (1969) die Kosten des Gesundheitswesens noch 5 Prozent des Schweizer BIPs (Bruttoinlandprodukt) ausgemacht haben, betragen sie im Jahr 2019 bereits 11.3 Prozent.[1]

Als Volkswirtschaft steht uns für die höheren Kosten insgesamt nicht mehr Geld zur Verfügung, entsprechend müssen Kosten in anderen Bereichen eingespart werden. Oder die Kosten werden zu Lasten einer Zweiklassen-Medizin optimiert, was für einkommensschwache Mitbürgerinnen und Mitbürger eine schlechtere Grundversorgung bedeuten kann.


Aus Sicht der Spitäler ist die Ausgangslage nicht weniger herausfordernd. Da nur 85% der Kosten im Bereich der Allgemeinversicherung gedeckt werden können, gelingt es wenigen Spitälern, die kritische EBITDA-Marke von 10% zu erreichen. Viele Spitäler schreiben seit Jahren Verluste. Mehr Leistungen im Bereich der Zusatzversicherung, eine längerfristige Patientenbindung und die Positionierung am Markt könnten helfen, die Situation zu verbessern. Die Gefahr kurzfristiger zusätzlicher Einkünfte ist ein umso grösseres Ansteigen der Gesundheitskosten.[2]



Welche Lösungsansätze gibt es?


Entwicklungen in den kommenden Jahren

Künftig zeichnet sich ein intensiverer Bedarf an medizinischen und pflegerischen Leistungen ab. So kommen in den nächsten Jahren die Babyboomers in ein Alter, in dem sie vermehrt medizinische Leistungen in Anspruch nehmen werden. Die Patientenzahl wird demzufolge steigen – aus rein soziodemographischen Gründen.


Dank dem medizinischen Fortschritt nimmt der Anteil an chronisch kranken und polymorbiden Patienten zu. Die Patienten können über Jahre hinweg bei einer hohen Lebensqualität mit einer chronischen Krankheit leben. Für diese Patienten gehören regelmässige Kontrolltermine beim Arzt zum Alltag, was wiederum Kosten verursacht – aus Gründen des medizinischen Fortschritts.

Wir werden demzufolge in den kommenden Jahren ohnehin mit einem Kostenwachstum konfrontiert sein.


Was können wir heute - für ein bezahlbares Gesundheitswesen von morgen - tun?

Die aufgezeigten Entwicklungen verursachen Unsicherheit und bringen sowohl die Politik, als auch die Geschäftsleitungen von Gesundheitseinrichtungen in Zugzwang. Die medizinische Grundversorgung ist ein Grundrecht.. Um dies sicherzustellen ist es wichtig, bereits bei der Gestaltung des heutigen Gesundheitswesens an die Patientenbedürfnisse und die Entwicklungen der kommenden Jahre zu denken.

Ein polymorbider, chronisch kranker Patient wird bei verschiedensten Spezialisten regelmässig in Behandlung sein. Auf Seiten der Leistungserbringer ist Interdisziplinarität und Interoperabilität gefragt. Die Zuweisungen sollten speditiv digital anstelle von Fax oder Email erfolgen im Notfall sollten die Patientendaten zur Verfügung stehen anstelle von zahlreichen Telefonanrufen beim Hausarzt. Schlussendlich können dank Digitalisierung einige Untersuchungen auch ohne aufwändige Anfahrtswege virtuell durchgeführt werden. Ausschlaggebende Parameter von chronisch Kranken könnten zudem fernüberwacht werden.


Diese Vision verlangt einen Digitalisierungsschub in den Schweizer Spitälern. Digitalisierungsvorhaben sind oft mit hohen Investitionskosten verbunden, welche die bereits jetzt angespannte finanzielle Lage weiter strapazieren. Wie können die Spitäler die Digitalisierung trotz den fehlenden finanziellen Mitteln vorantreiben? Das Ziel sollte es sein einen möglichst grossen Nutzen bei möglichst tiefen Kosten zu erzielen. Um dies zu erreichen ist es sinnvoll Digitalisierung als Gemeinschaft, durch einen plattformbasierten Ansatz, anzugehen. Anstelle von Individualentwicklungen pro Spital können sich Leistungserbringer einfach auf einer bereits bestehenden Plattform aufschalten. Dies ermöglicht es die Kosten der Entwicklung zu teilen und noch dazu einen umfassenderen Nutzen für den Patienten bereit zu stellen.

Mit dieser Idee wurde heyPatient entwickelt. Mit der heyPatient App steht ein patientenzentrierter Gesundheitsbegleiter für die Bevölkerung zur Verfügung, der in allen Lebensphasen alle relevanten Dokumente und Daten bereithält und die digitale Interaktion mit den Leistungserbringern ermöglicht.


Die heyPatient Vision – Menschen und ihre Gesundheit stehen im Mittelpunkt.


Unser Beitrag – wir wollen zu einem Gesundheitswesen beitragen, das die Kommunikation zwischen Arzt und Patient vereinfacht und indem Gesundheitsnetzwerke mit Patient*innen verbunden bleiben. Persönlich, digital und bezahlbar.

[1] Quelle: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/querschnittsthemen/wohlfahrtsmessung/alle-indikatoren/gesellschaft/gesundheitsausgaben.assetdetail.16944797.html [2] Quelle:

https://www.medinside.ch/de/post/ein-funktionierender-zusatzversicherungsmarkt-ist-noetig-um-die-ertragskraft-der-spitaeler-fuer-innovations-und-erneuerungsbedarf-zu-erhalten

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